Brickcity Bright Lights
Inhalt
Vier scheinbar voneinander unabhängige Handlungen, die durch eine Verkettung von unglücklichen Umständen zum finalen Chaos führen.
Da ist der Pizzabote, ein Fernsehteam und immer wieder im Zentrum des Geschehens Vitali der polnische LKW-Fahrer. Und welche Rolle spielt die telefonierende Frau auf der Feuerleiter …?
Kommentar des Regisseurs
Wie bereits im Vorjahr, wurde das Drehbuch zur Steinerei 2011 erneut in Zusammenarbeit mit Frank Lauenroth geschrieben. Das Wettbewerbsthema lautete „Chaos“ und Frank kam auf die Idee den Film in einer Großstadt spielen zu lassen. Als ultimativer Großstadt-Katastrophenfilm und somit als Vorbild diente uns „Stirb langsam 3 – Jetzt erst recht“. Vitali, der LKW-Fahrer ist dabei der Bruce Willis der Landstraße und im typischen Unterhemd bekleidet.
Da die im Vorspann von „Stirb langsam 3“ verwendete Musik „Summer in the City“ von Joe Cocker lizenzrechtlich schwierig gewesen wäre, bin ich bei der Musiksuche auf den Titel „Big City Bright Lights“ von ArtOfficial gestoßen. Die Jungs aus Miami waren auch sofort einverstanden, dass ich ihren Titel für den Film verwende. In Anlehnung an den Musiktitel, habe ich dann den Film „Brickcity Bright Lights“ genannt. Wer den Film das erste mal sieht könnte meinen, dass das auch genau gesungen wird.
Um den Eindruck einer Großstadt zu erzeugen, war erst einmal ein Lego-Großeinkauf notwendig, da mir graue Platten, Fenster und Dachsteine für die Häuser, sowie Straßen fehlten. Als Besonderheiten habe ich einen silbernen Tanklastzug gebaut, dessen Silberteile aus dem Lego-Set „4JUNIORS – Tanklastwagen“ stammen. Bei den Dreharbeiten zeigte sich allerdings, dass die Spiegeloberfläche nicht ganz unproblematisch ist. Es sollte ja nicht gleich mein halbes Wohnzimmer zu sehen sein.
Weiterhin habe ich für den Pizzaboten einen Motorroller verwendet. Dieser ist nicht offiziell von Lego, sondern wurde bei brickforge.com gekauft (heißt dort „scooter“). Vielleicht noch erwähnenswert: der Körper der leicht bekleideten Dame stammt von Trixie, die einer Speedracer-Packung entnommen wurde (siehe hier) und ihr übergroßes Schnurlostelefon ist aus der älteren Lego Scala-Serie (siehe hier).
Eine weitere Herausforderung war die vielen verschiedenen Rollen zu synchronisieren. Dabei haben mir mehrere Arbeitskollegen geholfen, die mit sehr viel Engagement die Synchronarbeiten übernahmen. Damit die Figuren authentisch wirken, ließ ich den Synchronsprechern in der Ausgestaltung des Textes freie Hand. So muß ein polnischer LKW-Fahrer nicht druckreife Texte sprechen, sondern darf auch fluchen.
Für die Synchronaufnahmen habe ich mir extra einen mobilen Recorder (auch „Field Recorder“ genannt) zugelegt. Die Qualität solcher Geräte ist echt super (kein nerviges Rauschen), die Aufnahme wird direkt auf eine Speicherkarte gemacht (.wav oder .mp3 Format) und man kann damit jeden Ort sofort zum Tonstudio machen. Auch habe ich damit Straßen- und Baustellengeräusche aufgenommen.
Die Benzinspur habe ich mit grünem Spülmittel und einem Pinsel gemalt. Damit ließen sich wesentlich besser Linien ziehen, als mit reinem Wasser. Das Grün des Benzins mag auf den ersten Blick vielleicht etwas befremdlich wirken, aber bekanntlich hat jeder Mineralölkonzern „geheime“ Zusätze, die auch die Farbe ändern. So ist z.B. das Benzin bei Aral blau eingefärbt. Bei den Octan-Tankstellen im Legoland ist das Benzin nun mal grün.
Der Film wurde als Wettbewerbsbeitrag zur Steinerei 2011 in Kaiserslautern gedreht. Thema des Wettbewerbs war „Chaos“. Neben einem dritten Platz in der Jurywertung (von 21 eingereichten Filmen) wurde „Brickcity Bright Lights“ in der Publikumswertung und beim Preis der Brickfilmer jeweils Zweiter.